Montag, 16. Mai 2011
Er läuft und läuft und läuft
Nun ist es amtlich:
seit letzter Woche ist Vincent offiziell ein Zweibeiner, denn er verhält sich jetzt auch wie einer.
Nur noch selten wird eine Distanz im Krabbelmodus bezwungen. Ab und an rutscht er auf den Knien, wenn er z.B. in beiden Händen etwas hält und zu faul (?) zum Aufstehen ist - das sieht dann aus wie ein Fátima-Pilger beim Beten :)
Aber das Laufen macht ihm sichtlich Spaß und er hat jetzt auch schon seine ersten Schuhe. Geschlossene zum Schnüren und ein Paar Sandalen. Er zeigt uns auch sehr deutlich, wenn er raus möchte, denn dann werden die Schuhe hervorgeholt (er zieht stets die zueinander passenden Paare aus seiner Schuhbank) und dem gerade zur Verfügung stehenden Elternteil auffordernd hingehalten ("ah! ah!") Die Sandalen gefallen ihm ein bisschen besser, denn der Klettverschluss lässt sich prima selber öffnen!

Gegessen wird ausschließlich selbst. Ausnahmen sind nur gestattet, wenn neben dem eigenen Essbesteck (z.B. kleiner Löffel für den Abendbrei) ein Mama-Essbesteck (normaler Esslöffel!) dem Nachschub des zu Löffelnden zur Verfügung steht.
Das sieht dann so aus, dass Vincent seinen Löffel ordentlich vollschaufelt, sich in den Mund stopft und während er den Löffel wieder in den Brei tunkt, schiebe ich meinen Löffel voll Brei in sein inzwischen wieder leeres Mäulchen. Wenn man erst mal die Routine drin hat ... *lach*
Manchmal landen Breikleckser auch ganz woanders, wenn man nämlich vor lauter Begeisterung über seine Unabhängigkeit den Löffel in den Teller patscht oder einmal über den Kopf wirbelt!

Langsam wird Vincents Haarpracht immer voller. Und langsam müssten wir uns auch Gedanken um die Zähmung derselben kümmern. Aber hat so irre putzige Schneckerllocken am Hinterkopf und ich mag die gar nicht abschneiden!

Inzwischen sind auch schon zwei Backenzähne deutlich zu spüren. Die sind auch die Ursache der letzten Unruhe-Phase. Er ist ziemlich wund und hatte die letzten zwei, drei Wochen Probleme beim Durchschlafen. Momentan geht es wieder ein bisschen besser.
Das Wundsein wird durch jede Menge Penaten behandelt ;)

So long - regards
die Koboldmama

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Dienstag, 26. April 2011
Der Osterhase hat einen Azubi...
...und der heißt Vincent!
Dazu jedoch gleich.

Zuerst die Entwarnung: Vincent ging es nach dem letzten Eintrag relativ schnell wieder gut. Allerdings mussten wir noch etwas bangen. Am Montag ging es ihm noch richtig dreckig, da bin ich mit ihm daheim geblieben. Richtig essen wollte er immer noch nicht. Am Dienstag ging es dann mit einem mulmigen Gefühl zur Tagesmutter. Ich hätte ihn lieber daheimgelassen
:(
Er hat auch dort den ganzen Tag über kaum gegessen und ganz wenig getrunken. Er war auch total schlapp und ich habe mir ernsthaft Sorgen gemacht. Auf dem Heimweg bei der Apotheke noch Elektrolytlösung eingekauft (oralpädon mit Erdbeergeschmack) und zu Hause dann versucht, dieses Zeug in das Kind hineinzubekommen. Pustekuchen!
Abends dann mit Papas Hilfe eine Art Zwangsernährung:
Ich klemmte mir den kleinen Zwerg in eine mamafeste Umarmung (mit Händen und Beinen!) und Papa musste mit einer ausgedienten Spritze, die wir nur noch zum Plantschen in der Wanne hernehmen, die Lösung aufziehen und dem sich windenden kranken Kind in die Backentasche träufeln. Die Spritze fasst nur 10 ml und es war echt anstrengend, die knapp 200 ml Lösung in ihn hineinzukriegen. Wir waren hinterher alle drei schweißgebadet!
Am nächsten Morgen gab's zum Frühstück immer noch Nulldiät und ich hatte für Mittag schon einen Termin beim Kinderarzt vereinbart. Doch kurz vor der "Deadline" bekam ich einen Anruf von der Tagesmutter: Er isst!!! Und trinkt!!!
Er hat komplett auf Null runtergefahren und musste natürlich seine Ressourcen wieder auffüllen!
Wir hatten auch keinen "Rückschlag" mehr.


Das Osterwochenende:

Am Karfreitag ging es mittags zum Käfer am Flughafen. Saschas Eltern und seine Oma waren dort zum Essen und wir haben uns ihnen angeschlossen. Vincent hat das Kellnerherz sofort erobert und die Folge daraus: ständiger Nachschub an kleinen Waffelröllchen. Zwischendurch eine Runde an Mamas oder Papas Hand spazierengehen. Denn Laufen können wir noch nicht frei, das ist uns noch unheimlich. Eine gereichte Hand, bzw. der Finger wird eisern umklammert aber dann geht es auch schon rasant los. Und die Richtung bestimmt selbstverständlich ER!

Karsamstag war dem großen Bruder gewidmet. Bzw. haben wir da begonnen, die eine Seite seines Zimmers zu entrümpeln und freizuräumen. Beim großen Schweden haben wir für Luca eine Kommode gekauft, damit endlich mal seine Klamotten adäquat verstaut werden können. Das bisherige (provisorische) System hat mir jetzt zu lange gedauert und es war echt an der Zeit, dies zu ändern. Allerdings kam es nicht mehr zum Aufbau am Samstag, wir mussten noch Lebensmittel einkaufen und frühabends gab es Lachsfilet in Sahnesoße (Maggi grüßt!)

Ostersonntag.
Meine Eltern kamen gegen halb eins und unser Vorhaben war "Hendlhaxn á là Mama" bei uns daheim zubereitet - damit die Susi auch mal lernt, wie man die macht :)
Es wurde ein richtig schönes Familienhappening mit anschließendem Hochgenuss beim Verzehr der absolut gelungenen Hendlhaxn - nebst Reibeknödl und Papas Gurkensalat. Um zum "Osterhasenazubi" zu kommen: Während Luca im Schlafzimmer sein "eigentliches" Ostergeschenk (eine hochwertige Stablampe, wie sie die Cops in USA haben) suchte, habe ich auf der Terrasse in unseren Blumentöpfen die süßen Kleinigkeiten verteilt. Vincent in seinem Eifer hat da gleich mal mitgemischt. Er hat genau zugesehen und hat dann vehement darauf bestanden, ebenfalls ein paar Schokoeier in den Rosenstrauch zu werfen. Ich hab ihm also Ei für Ei gegeben und er hat alle brav in den Topf gelegt. Meine "Eierschachtel" war aber dann irgendwann auch mal leer und er macht in so einem Fall dann schon die total süße Geste des "Nix mehr da" = Schulternzucken, Kopf schieflegen, Arme anwinkeln, Handflächen nach oben... Ein Bild für Götter!
Luca hat auch fast auf Anhieb alle Leckereien gefunden und wir haben mit meinen Eltern noch gemütlich gesessen und geplaudert.
Als sie sich dann auf den Heimweg gemacht hatten, sind wir noch mal richtig aktiv geworden. Luca und ich haben sein Zimmer leergeräumt (und bei der Gelegenheit auch noch sehr viel Kram aussortiert!), gesaugt und gewischt und ein Regal von einer Seite auf die andere (am Vortag leergeräumte) Seite gestellt. Die Kommode wurde in der Zwischenzeit vom Papa aufgebaut. Da pfuscht dem Meister auch keiner rein, ganz davon abgesehen, dass er das auch gar nicht zulassen würde *g*

Ostermontag.
... der Koboldpapa leidet ganz fürchterlich. Er kann nichts bei sich behalten und schleppt sich zwischen Couch / Bett und Bad hin und her. Er hat einen Magen-Darm-Infekt, der gottseidank nur ihn heimsucht. Wir anderen drei bleiben fit und brechen nachmittags zu einem Spaziergang auf. Ich schiebe den Kinderwagen und Luca schiebt sein Fahrrad. Das fährt schon fast auf Felge und so geht es direkt zur Tankstelle um Luft aufzufüllen.
Danach gibt es noch ein Eis und über einen kleinen Umweg geht es zurück nach Hause.

Alles in allem ein (fast) perfektes Osterwochenende.

Vincents Entwicklung macht Fortschritte. Allerdings zu unserem Leidwesen. Wir büßen derzeit ziemlich viel Schlaf ein, besonders die Tiefschlafphasen sind unerfreulich kurz. Gestern Nacht habe ich dann auch den Grund ertasten können: Im Oberkiefer schieben sich zwei neue Zähnchen durch, auf jeder Seite einer. Vermutlich Backenzähne?! Er lässt sich jedenfalls kaum beruhigen, solange er in seinem Bett liegt. Am liebsten ist er auf dem Arm, windet sich dort aber auch nach allen Regeln der Akrobatikkunst. Er weiß wahrscheinlich selber nicht, wohin...
Seine Haare sind noch so richtig babyweich und kräuseln sich so lieb im Nacken. Langsam müssen wir uns mal über einen "ordentlichen" Haarschnitt Gedanken machen. Jedenfalls sieht er morgens so richtig knuffig weil verwuschelt aus.
Zähneputzen ist eine Frage des Timings. Es gibt die guten Momente, wo er mit einem Lachen seine Beißerchen freiwillig der Zahnbürste freigibt, und dann gibt's die blöden Momente, wo er den Kopf dreht und wendet, dass die Zahnpasta sonstwo landet nur nicht auf den Zähnen. Meistens hilft es, ihm eine seiner alten Zahnbürsten in die Hand zu drücken und ihm einfach zuvorzukommen, wenn er diese in den Mund stecken will.
Immer noch ist genau DAS essenswert, was nicht auf dem eigenen Teller liegt. Aber heikel ist er eher nicht. Er ist nur sehr eigen, was das Halten seines Besteckes angeht. Das will er gefälligst selbst machen!
Trinken mag er nur aus seinem speziellen Trinkbecher oder (besser noch!) aus einem normalen Glas - eben so, wie alle anderen in der Familie!
Seine momentanen Grimassen sind 1000 Mal besser als Fernsehen. Derzeit ist es besonders spannend, die Unterlippe an der Oberlippe hin und her und vor und zurück zu schubbern und dabei die lustigsten Schnuten zu ziehen. Am schönsten ist es natürlich wenn der große Bruder oder gar Mama und Papa mitmachen. Sehen darf uns keiner...!
Aber normal sein dürfen andere - warum sollten WIR das?!

So denn...
Bis bald!

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Sonntag, 3. April 2011
Cool bleiben!!
Vincent war ja während der ersten Stillzeit ein kleines Spuckerle. Es gab Momente, in denen ich mich echt verarscht fühlte, ich meine, wofür produzierte ich denn die ganze kostbare Milch, wenn er nach dem Verzehr postwendend alles wieder retour schickte ...
Nunja, das haben wir ja super in den Griff gekriegt, ich sag nur "Speikind - Gedeihkind"

Seit gestern rumort es allerdings in dem kleinen Körper. Er hat wohl gestern irgendwas gegessen, was ihm nicht so ganz zugesagt hat. Heute Nacht um 4 Uhr wurde er unruhig und Sascha hat ihn zu uns ins Bett geholt. Soweit so gut.
Um kurz vor 8 - Vincent hatte sich schon still vergnügt aus dem Bett gewälzt und seine Spielsachen in Gebrauch - fuhr Sascha plötzlich hoch und sagte nur noch "Scheiße!"
Ich dachte, er hätte verschlafen oder so, aber er rief nur nach Zewa und einem Handtuch! Vincent stand neben dem Bett und fummelte sich an der Hose herum, ohne einen Piep zu sagen! Eine leckere Brühe lief ihm schon die Beine runter! Ja es ist unappetitlich, aber wer sagt denn dass Kinder immer appetitlich sind???
Wir tragen also das Kind möglichst ohne hektische Bewegungen (um das Herumsuppen auf ein Minimal zu begrenzen) in die Duschwanne und ziehen es dort auf einem alten Handtuch aus. Nebenbei bemerkt: kein einziger Batz hängt am Po, es ist alles fein säuberlich in die Windel (bzw. über deren Rand hinaus) gelaufen.
Dann haben wir gleich ein warmes Bad einlaufen lassen und Vincent bekam das erste Guten-Morgen-Bad seines Lebens. Noch vor dem Frühstück!!
Alles wieder gut, das Kind roch wieder fein und der Tag war sehr befriedigend. Ich habe einen riesen Teil an Hausarbeit geschafft und war nachmittags mit Vincent spazieren. Das Wetter war ja auch bombig!
Das einzig doofe war, dass das Mittagessen kaum Beachtung fand. Vincent wollte partout nichts essen.

Auf dem Nachhauseweg schlief Vincent ein. Ich ließ ihn zu Hause weiterschlafen - da war es 17h30 - und wartete einfach darauf, dass er irgendwann aufwachte. Dies war dann gegen 20h30 der Fall. Ich nahm ihn zu mir ins Wohnzimmer und versuchte, ihm ein bisschen Brotzeit (Roggenmischbrot mit seiner heißgeliebten Apfel-Zwiebel-Streichwurst) anzudrehen. Keine Chance! Nicht mal trinken wollte er.
Da er immer knatschiger wurde, legte ich ihn ziemlich rasch wieder ins Bett, wo er erstaunlicherweise auch gleich einschlief. Leider nicht für sehr lange.
Wenige Minuten später schrie er herzerweichend und ich hastete nach oben um vor der nächsten Überraschung zu stehen: Vincent hatte sich im Schlaf übergeben! Da er schlaftrunken und natürlich erschrocken war und es zudem alles andere als lecker roch musste ich nun schnell handeln, ich habe ihn in seinem Bett ans andere Ende gesetzt und ganz fix mit viel Zewa das Rückwärtsgekaute von der Matratze gewischt, dann habe ich das Kind auf dem Wickeltisch umgezogen und die in Mitleidenschaft gezogenen Haare mit warmem Wasser und Waschlotion saubergerubbelt. Es ging auch gleich zum Zähneputzen, denn den greisligen Geschmack, den er jetzt im Mund hatte, wollte ich ihm (und mir! Geruchstechnisch...) nicht länger zumuten.
Dann habe ich sein Bett neu bezogen und das Zimmer gut gelüftet. Er war natürlich wach und nicht mehr so missgelaunt, daher habe ich ihn wieder mit runter genommen. Eine gute Stunde haben wir uns noch vergnügt, er hat irre viel getrunken und beim Herumalbern total viel gelacht. Ich hoffe, diese Durchfall-Brech-Aktion setzt sich nicht noch weiter fort! Das fände ich jetzt weniger prickelnd!
Augenblicks schläft er friedlich - mit seiner alten Zahnbürste in der Hand :)

Viele Grüße
von
Mama Cool

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