Mittwoch, 19. Januar 2011
Abenteuer "Fremdbetreuung"
Nun sind wir also soweit: Vincent steckt mitten in der Eingwöhnungsphase bei der Tagesmutter.
Letzte Woche haben wir das Programm begonnen:
am 1. und 2. Tag war ich je eine Stunde dabei gesessen. Am 3. Tag war er für 2 Stunden allein dort.
Diese Woche ging es weiter:
Am Montag von 08h00 bis 11h30 - da kam das Grüppchen gerade vom Spaziergang zurück.
Dienstag "dienstfrei" und heute, am Mittwoch von 08h00 bis 12h00. Morgen dasselbe Zeitfenster, ohne Essen und Schlafen. Diese beiden Punkte werden nächste Woche in Angriff genommen.
Der morgendliche Abschied ist schon hart. Ich bringe ihn hin, ziehe ihm die Jacke, Mütze usw. aus und er merkt schon, dass ich nicht bleibe, weil ich meine Jacke anbehalte und dann geht auch das Jammern schon los... :'(
Armer kleiner Kerl. Aber Tagesmama Susi nimmt ihn ganz schnell auf den Arm und bringt ihn ins "Spielzimmer". Hab mir sagen lassen, dass er sich total schnell beruhigen lässt. Wenn ich ihn dann abholen komme, schaut er zwar recht vorwurfsvoll und drängt vehement in meine Arme, aber das wird mit Sicherheit auch bald besser.

Vincents deutsch-brasilianischer Kumpel aus dem 2. Stock ist drei Monate jünger und läuft seit Ende Dezember. Ist mein Kind jetzt klüger oder einfach fauler? *lach* (das ist jetzt nicht ernst gemeint!!!)
Wenn wir eine unserer "Baby-Kaffee-Runden" machen, dann staunen wir immer wieder über die Fortschritte und die unterschiedlichen Charaktere unserer Zwerge. Gabriel ist ein "echter" Brasilianer, sehr impulsiv und "immer druff", während Vincent total ruhig erstmal die Lage checkt und sich die Zeit nimmt um "warm zu werden". Dann ist das Lachen aber groß und das Grinsen breit. Er hat allerdings schon Bekanntschaft mit Gabriels zupackendem Wesen gemacht. Er hatte es irgendwie auf Vincents Haare abgesehen.

Vincents lukullische Genüsse erschließen sich inzwischen breit gestreut. Alles was wir auf dem Teller haben, muss er auch essen! Manchmal verputzt er Mengen, die mich glauben lassen, er habe einen Bandwurm. Aber er zeigt dann doch sehr deutlich, wenn er genug hat. Da wird einfach der Kopf weggedreht - oder aber er bietet einem sein Essen treuherzig an.

Seit neuestem hat er eine sehr lustige Geste drauf, die ihm der Papa beigebracht hat. Dazu wird tief eingeatmet, der Kopf in den Nacken gelegt und während der Kopf wieder nach vorne nickt, wird laut und seufzend ausgeatmet, meist wird dazu noch ganz weit die Zunge bis aufs Kinn herausgestreckt.
Nach dem Motto: "Hach, hab ich viel zu tun!"
Ein Bild (und ein Geräusch) für die Götter!

Ein heißgeliebtes Hobby ist übrigens auch die Anti-Rutsch-Socken ausziehen! Oder Lippenbass spielen.
Oder Laufen üben mit umgekippten Kartons. Oder (immer wieder gerne) Mamas Muttermale wegkratzen *aua*
Er entwickelt auch ein ausgeprägtes, allerdings sehr spezielles Ordnungsgefühl. Er sortiert liebend gerne Dinge von einem Eck ins andere. Das geht soweit, dass ich manche Teile, die z.B. aus dem Stapelbecherset oder dem Duplo-Eimer stammen in der Klamotten- oder der Windelschublade wiederfinde. Ich räume abends gerne alles wieder zusammen und mag so weit verstreute Dinge gar nicht gern.

Die vielen Kuscheleinheiten, die mir Vincent jetzt noch freiwillig schenkt nehme ich dankbar an und koste sie auch voll aus. Dieses kleine, weiche, warme Menschlein, das doch schon so viel Kraft und Energie hat wird sowieso viiiiel zu schnell groß und unabhängig :)

Mit Schmusegruß!!

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Sonntag, 2. Januar 2011
Feuchtfröhlicher Familienausflug
Heute haben wir uns einen Familientag im Cosimabad gegönnt.
Vincents 1. Besuch im Schwimmbad. Als wir ankamen wurde auch prompt der Wellenbetrieb eingeläutet und Luca und ich sind gleich mal rein ins Getöse während uns Vincent auf Papas starkem Arm mit skeptischem Blick zuschaute.
Nach dem Wellengang setzten Sascha und ich uns mit dem MiniMann ins Babybecken, das ziemlich leer war. Das Wasser dort ist bacherlwarm und mit seiner Schwimmwindel fühlte Vincent sich pudelwohl. Nur um auf dem Beckenboden zu sitzen war das Wasser wohl doch zu tief, so saß er überwiegend auf unseren Oberschenkeln und beobachtete das Treiben ringsum oder biss in seinen Quietschewal oder die gelbe Ente, die wir als Begleitung dabei hatten.
Nachdem wir gefühlte drei Stunden in dem entspannenden und wohlig warmen Wasser zugebracht hatten (tatsächlich waren es wohl nur so 30 Minuten) machte ich mich daran, Vincent "trockenzulegen" während Sascha und Luca sich ans Ausdauerschwimmen machten - unterbrochen durch eine Wellenphase ;)
Vincent bekam indes seine Quark-und-Frucht-Einheit, die er in Nullkommanix verputzt hatte.
Als die beiden "Großen" dann das 1-Meter-Brett ansteuerten schauten der inzwischen trockene und satte Vincent und ich ein bisschen zu und dann ging es auch schon an die Entspannungsphase.
Vincent war nun auch schon merklich müde und das Schwimmbaderlebnis wurde auch umgehend schlafenderweise im Auto verarbeitet.
Daheim gab es dann leckeren Ofenkäse und für Vincent eine gute Ladung Huhn mit Reis (ausm Glas)

Danach wurde ausgiebigst gerüsselt...
*gäääähn*

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Samstag, 1. Januar 2011
Willkommen 2011!
Nun hat Vincent also überraschenderweise sein erstes Silvester er-lebt.
Letztes Jahr, als er ja gerade mal zarte 7 Tage alt war, hat er das ganze Spektakel verschlafen.
Dieses Mal war er voll dabei.
Ich kam um 23h00 direkt vom Theatersaal nach Hause, machte mir noch rasch ein Sandwich und um 23h30 hörte ich den eigentlich schon tief und fest schlummernden Vincent quäken.
Also hab ich ihn aus dem Bett gehoben und mit seiner Kuscheldecke aufs Schlafzimmerfensterbrett gesetzt. Da es ja jedes Jahr und überall Leute gibt, für die das neue Jahr bereits mittags beginnt und entsprechend ballern müssen, konnten wir also auch weit vor dem eigentlichen Mitternachtsgeböller in den Genuss von bunten Lichtern am Himmel kommen. Vincent war total fasziniert und hat mit großen Augen die Funken verfolgt. Ein gelegentliches begeistertes "AH" hat das Ganze unterstrichen.
Als um Mitternacht Sascha und Luca dazukamen und wir uns gegenseitig ein frohes neues Jahr wünschten ging es draußen vollends zur Sache und Vincent hat vor Vergnügen gequietscht und gelacht. Nach einer halben Stunde haben wir es gut sein lassen und Vincent hat sich (fast) ohne Widerstand ins Bett legen lassen.

Heute gab es einen kleinen Schockmoment!
Vincent hat sich auf die Zunge gebissen. Irgendwie am Couchtisch abgerutscht und mit dem Mund an der Kante aufgekommen - es lief Blut vermischt mit Spucke und die Verletzung war kaum zu orten.
Ein bisschen Forschen trotz Wehgeschrei zeigte uns: er hat sich in die Unterseite der Zungenspitze gebissen. AUA!
Armes kleines Kerlchen!
Es tut einem wirklich selber weh, wenn man sein Kind leiden sieht :(
Darauf kann ich gut und gern verzichten!

Beim Essen haben wir zusehends mehr Gaudi. Denn inzwischen reicht dem gnädigen Herrn seine Kleinkindkost nicht mehr aus. Er verputzt locker die 250 g Portion vom Onkel Claus oder halt wahlweise auch mein selbstgekochtes und mittlerweile grob püriertes Essen. Wenn wir dann "unser" Mahl abhalten, wird sich lauthals Verhör geschafft. Er deutet in altbekannter Manier mit seinem kleinen Zeigefinger auf unsere Teller und ruft "AH!" Gut, dann kriegt er was von uns ab, entweder auf einem eigenen Tellerchen oder abwechselnd von unserem Teller in den Mund geschoben. Er ist wahrlich kein Kostverächter!
Allerdings erleben wir es nun auch andersrum:
Vincent teilt sein Essen mit jedem. Egal was er auf dem Teller hat, es wird manchmal angeknabbert und dann leicht aufdringlich dem Nächstsitzenden offeriert. Idealerweise nimmt man das kleine Stückchen, beißt (gerne auch vorgetäuscht) ein bisschen was ab und gibt es ihm wieder zurück. Das Spiel kann ziemlich lange dauern, denn Vincent hat Geduld aber auch Ehrgeiz!
Geben und Nehmen ist momentan auch sein liebstes Spiel. Egal was er in die Finger kriegt, er gibt es einem sofort. Und freudig nimmt er es auch wieder entgegen, wenn man es wieder loswerden möchte.

Heute Abend hatten wir "großen" drei einen Lachflash.
Vincent saß mit seinem kleinen Bilderbuch auf dem Boden. Sascha "drohte" ihm, dass 'der Papa ihn gleich holen kommt' ... (natürlich mit einem Grinsen und nicht angsteinflößend) Da schaute Vincent mit schelmischen Augen zu uns - dann wieder weg. Als Sascha rief "Jetzt komm ich..." flog das Buch in hohem Bogen zur Seite und Vincent raste auf allen Vieren durchs Wohnzimmer - immer im Kreis. Luca, Sascha und ich fingen an zu lachen und Vincent lachte fröhlich mit während er im Kreis herum flitzte. Dann blieb er kurz stehen, machte einen kleinen Katzenbuckel um herzlich zu kichern und dann ging's wieder weiter. Es war einfach zu köstlich!

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