Dienstag, 26. April 2011
Der Osterhase hat einen Azubi...
...und der heißt Vincent!
Dazu jedoch gleich.

Zuerst die Entwarnung: Vincent ging es nach dem letzten Eintrag relativ schnell wieder gut. Allerdings mussten wir noch etwas bangen. Am Montag ging es ihm noch richtig dreckig, da bin ich mit ihm daheim geblieben. Richtig essen wollte er immer noch nicht. Am Dienstag ging es dann mit einem mulmigen Gefühl zur Tagesmutter. Ich hätte ihn lieber daheimgelassen
:(
Er hat auch dort den ganzen Tag über kaum gegessen und ganz wenig getrunken. Er war auch total schlapp und ich habe mir ernsthaft Sorgen gemacht. Auf dem Heimweg bei der Apotheke noch Elektrolytlösung eingekauft (oralpädon mit Erdbeergeschmack) und zu Hause dann versucht, dieses Zeug in das Kind hineinzubekommen. Pustekuchen!
Abends dann mit Papas Hilfe eine Art Zwangsernährung:
Ich klemmte mir den kleinen Zwerg in eine mamafeste Umarmung (mit Händen und Beinen!) und Papa musste mit einer ausgedienten Spritze, die wir nur noch zum Plantschen in der Wanne hernehmen, die Lösung aufziehen und dem sich windenden kranken Kind in die Backentasche träufeln. Die Spritze fasst nur 10 ml und es war echt anstrengend, die knapp 200 ml Lösung in ihn hineinzukriegen. Wir waren hinterher alle drei schweißgebadet!
Am nächsten Morgen gab's zum Frühstück immer noch Nulldiät und ich hatte für Mittag schon einen Termin beim Kinderarzt vereinbart. Doch kurz vor der "Deadline" bekam ich einen Anruf von der Tagesmutter: Er isst!!! Und trinkt!!!
Er hat komplett auf Null runtergefahren und musste natürlich seine Ressourcen wieder auffüllen!
Wir hatten auch keinen "Rückschlag" mehr.


Das Osterwochenende:

Am Karfreitag ging es mittags zum Käfer am Flughafen. Saschas Eltern und seine Oma waren dort zum Essen und wir haben uns ihnen angeschlossen. Vincent hat das Kellnerherz sofort erobert und die Folge daraus: ständiger Nachschub an kleinen Waffelröllchen. Zwischendurch eine Runde an Mamas oder Papas Hand spazierengehen. Denn Laufen können wir noch nicht frei, das ist uns noch unheimlich. Eine gereichte Hand, bzw. der Finger wird eisern umklammert aber dann geht es auch schon rasant los. Und die Richtung bestimmt selbstverständlich ER!

Karsamstag war dem großen Bruder gewidmet. Bzw. haben wir da begonnen, die eine Seite seines Zimmers zu entrümpeln und freizuräumen. Beim großen Schweden haben wir für Luca eine Kommode gekauft, damit endlich mal seine Klamotten adäquat verstaut werden können. Das bisherige (provisorische) System hat mir jetzt zu lange gedauert und es war echt an der Zeit, dies zu ändern. Allerdings kam es nicht mehr zum Aufbau am Samstag, wir mussten noch Lebensmittel einkaufen und frühabends gab es Lachsfilet in Sahnesoße (Maggi grüßt!)

Ostersonntag.
Meine Eltern kamen gegen halb eins und unser Vorhaben war "Hendlhaxn á là Mama" bei uns daheim zubereitet - damit die Susi auch mal lernt, wie man die macht :)
Es wurde ein richtig schönes Familienhappening mit anschließendem Hochgenuss beim Verzehr der absolut gelungenen Hendlhaxn - nebst Reibeknödl und Papas Gurkensalat. Um zum "Osterhasenazubi" zu kommen: Während Luca im Schlafzimmer sein "eigentliches" Ostergeschenk (eine hochwertige Stablampe, wie sie die Cops in USA haben) suchte, habe ich auf der Terrasse in unseren Blumentöpfen die süßen Kleinigkeiten verteilt. Vincent in seinem Eifer hat da gleich mal mitgemischt. Er hat genau zugesehen und hat dann vehement darauf bestanden, ebenfalls ein paar Schokoeier in den Rosenstrauch zu werfen. Ich hab ihm also Ei für Ei gegeben und er hat alle brav in den Topf gelegt. Meine "Eierschachtel" war aber dann irgendwann auch mal leer und er macht in so einem Fall dann schon die total süße Geste des "Nix mehr da" = Schulternzucken, Kopf schieflegen, Arme anwinkeln, Handflächen nach oben... Ein Bild für Götter!
Luca hat auch fast auf Anhieb alle Leckereien gefunden und wir haben mit meinen Eltern noch gemütlich gesessen und geplaudert.
Als sie sich dann auf den Heimweg gemacht hatten, sind wir noch mal richtig aktiv geworden. Luca und ich haben sein Zimmer leergeräumt (und bei der Gelegenheit auch noch sehr viel Kram aussortiert!), gesaugt und gewischt und ein Regal von einer Seite auf die andere (am Vortag leergeräumte) Seite gestellt. Die Kommode wurde in der Zwischenzeit vom Papa aufgebaut. Da pfuscht dem Meister auch keiner rein, ganz davon abgesehen, dass er das auch gar nicht zulassen würde *g*

Ostermontag.
... der Koboldpapa leidet ganz fürchterlich. Er kann nichts bei sich behalten und schleppt sich zwischen Couch / Bett und Bad hin und her. Er hat einen Magen-Darm-Infekt, der gottseidank nur ihn heimsucht. Wir anderen drei bleiben fit und brechen nachmittags zu einem Spaziergang auf. Ich schiebe den Kinderwagen und Luca schiebt sein Fahrrad. Das fährt schon fast auf Felge und so geht es direkt zur Tankstelle um Luft aufzufüllen.
Danach gibt es noch ein Eis und über einen kleinen Umweg geht es zurück nach Hause.

Alles in allem ein (fast) perfektes Osterwochenende.

Vincents Entwicklung macht Fortschritte. Allerdings zu unserem Leidwesen. Wir büßen derzeit ziemlich viel Schlaf ein, besonders die Tiefschlafphasen sind unerfreulich kurz. Gestern Nacht habe ich dann auch den Grund ertasten können: Im Oberkiefer schieben sich zwei neue Zähnchen durch, auf jeder Seite einer. Vermutlich Backenzähne?! Er lässt sich jedenfalls kaum beruhigen, solange er in seinem Bett liegt. Am liebsten ist er auf dem Arm, windet sich dort aber auch nach allen Regeln der Akrobatikkunst. Er weiß wahrscheinlich selber nicht, wohin...
Seine Haare sind noch so richtig babyweich und kräuseln sich so lieb im Nacken. Langsam müssen wir uns mal über einen "ordentlichen" Haarschnitt Gedanken machen. Jedenfalls sieht er morgens so richtig knuffig weil verwuschelt aus.
Zähneputzen ist eine Frage des Timings. Es gibt die guten Momente, wo er mit einem Lachen seine Beißerchen freiwillig der Zahnbürste freigibt, und dann gibt's die blöden Momente, wo er den Kopf dreht und wendet, dass die Zahnpasta sonstwo landet nur nicht auf den Zähnen. Meistens hilft es, ihm eine seiner alten Zahnbürsten in die Hand zu drücken und ihm einfach zuvorzukommen, wenn er diese in den Mund stecken will.
Immer noch ist genau DAS essenswert, was nicht auf dem eigenen Teller liegt. Aber heikel ist er eher nicht. Er ist nur sehr eigen, was das Halten seines Besteckes angeht. Das will er gefälligst selbst machen!
Trinken mag er nur aus seinem speziellen Trinkbecher oder (besser noch!) aus einem normalen Glas - eben so, wie alle anderen in der Familie!
Seine momentanen Grimassen sind 1000 Mal besser als Fernsehen. Derzeit ist es besonders spannend, die Unterlippe an der Oberlippe hin und her und vor und zurück zu schubbern und dabei die lustigsten Schnuten zu ziehen. Am schönsten ist es natürlich wenn der große Bruder oder gar Mama und Papa mitmachen. Sehen darf uns keiner...!
Aber normal sein dürfen andere - warum sollten WIR das?!

So denn...
Bis bald!

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